Willibrord hat geschrieben:
In wiefern stellt sich die homosexuelle Partnerschaft "in den Horizont der Verheißungen Jesu Christi"?
Was ich bisher "begriffen" habe vom Evangelium, ist folgendes:
Worauf es bei der christlichen Nachfolge ankommt, ist ganz ausschließlich das Hauptgebot der LIEBE - Gottesliebe und Nächstenliebe (Matthäus 22, 26ff. u.a. "Daran hängen das ganze Gesetz und die Propheten", dazu Römer 13:10 "Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes") - das gilt unterschiedslos für Hetero- wie für Homosexuelle u.a., denn (Galater 3, 28) "es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nickt Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau, [nicht Heteros und Homos,] denn ihr alle seid eins in Christus Jesus". Augustinus fasst das nachbiblisch zusammen in seinem Satz "Liebe, und tu was du willst."
Für die Gemeinschaft der Christen gilt (1. Korinther 12, 12ff) das Bild vom "einen Leib und den vielen Gliedern", und der Zuspruch Paulus’ gilt auch Schwulen und Lesben: "Ihr aber seid der Leib Christi, und jede(r) einzelne ist ein Glied an ihm."
Was das Angenommensein durch Gott angeht, ist mir die Aussage des Psalms 139 wichtig: "Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. ... denn du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: staunenswert sind Deine Werke." Und dass ich als schwuler Mensch geschaffen / geboren / geprägt / erzogen (was auch immer) wurde, ist kein Missgriff, kein Fehler, denn schließlich schuf Gott den Menschen als sein Abbild, "und siehe, es war sehr gut" (Genesis). Im Buch der Weisheit wird Gott angesprochen: "Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen."
Paulus schreibt im Anschluss an sein Wort von der „Missgeburt“, und das nehme ich gerne auch für mich in Anspruch: „doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin“ (1. Kor. 15, 10).
Zitat:
"Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Der Tag wird kommen, an dem der Mann sich mit dem Manne und das Weib sich mit dem Weibe wird vermählen, und es wird Zorn herrschen in der Stadt Rom."
Das ist mit Sicherheit apokryph, vermutlich aus dem 1. Buch Willibrord
