Péter hat geschrieben:
Das Seminar hat eine Webseite:
http://www.stalcuincollege.eu/Ja, die habe ich mir angesehen. Daher kommt mein Eindruck, dass es eine Briefkastenadresse ist. Auf der Seite sieht man zwar Bilder vom Kirchengebäude, das die Gemeinde in Baden-Baden nutzt und das offenbar der rk Kirche gehört, aber sonst nur ein kleines Wohnhaus. Ich nehme an, das ist das Wohnhaus des Pfarrers. Die Seminarbibliothek mit 3.000 Bänden dürfte wohl auch seine Privatbibliothek sein. Ich kann auf der Seite nicht erkennen, dass auch nur annähernd so etwas wie ein richtiges Seminar mit echten Studenten und Dozenten exisitert. Eine Website ist ja schnell gestaltet.
EDIT: Ein Blick auf die Dozentliste bestätigt das. Das Seminar ist eigentlich in Chile. In Baden-Baden gibt es nur ein Büro.
Zitat:
Soweit ich mich erinnern kann, war der Bischof früher einer der Priester der REKD.
Auch eine Information, die man auf der Seite nicht bekommt.
Zitat:
Sie bilden den deutschen Teil einer weltweiten Kirchengemeinschaft (wie viele Mitglieder diese Kirchengemeinschaft hat, das weiß ich nicht, in Lateinamerika und Afrika kann man aber relativ viele Anhänger "sammeln").
Zumindest versuchen sie, diesen Eindruck auf ihrer Website zu erzeugen.
Den Link nach Chile hatte ich gesehen, aber es ist nicht klar, inwieweit diese deutsche bzw. europäische Mission von Chile ausgeht. Dass man einen Link zu südamerikanischen Diözesen setzt und sich anglikanisch nennt, beantwortet ja keineswegs die grundsätzlichen Fragen, die ich oben gestellt habe. Vor allem nicht die Frage nach der eigentlichen Identität dieser Gruppe. Bei der REKD ist ziemlich klar, woher sie kommen, in welcher Tradition sie stehen und wie sie sich zu Canterbury positionieren. Bei dieser Gruppe hier ist das nicht so.
Natürlich ist 'Mission' grundsätzlich nicht falsch. Aber wenn eine südamerikanische Gemeinschaft mit dem Label 'anglikanisch' plötzlich in Europa missioniert, muß die Frage erlaubt sein, mit welcher Motivation sie das tut, vor allem, wenn das nicht in Absprache mit den bestehenden anglikanischen Gemeinden geschieht. Vor allem dann, wenn es so ganz offensichtlich darum geht, auch Weihekandidaten aus anderen Gemeinschaften anzuwerben.
Ob es sich bei der AECE überhaupt um eine Kirche handelt oder nur um eine Gruppe von Vaganten, wage ich aufgrund der dünnen Informationslage noch gar nicht zu beurteilen. Ich denke, man muss da sehr vorsichtig sein.