Rheinmaus hat geschrieben:
Als Sekten i.e.S. bezeichne ich nur die Zeuger Jehovas. Man darf auch nicht vergessen dass das Christeum in seinen Anfängen selbst als Sekte betrachtet wurde.
Bezeichnen finde ich, wenn ein Freikirchler über meine Gemeinde schimpft und motzt "bei euch ist alles so lutherisch". Dann weiß ich dass wir noch ein ausreichend scharfes Profil haben.
Meiner Meinung nach muss man sich klar darüber sein, was man meint, wenn man von 'Sekte' spricht. Im Originalsinn bedeutet es wohl eine kleine Abspaltung, bezeichnet also eine Gruppe, die sich von einer größeren Gruppe getrennt hat. Das sagt dann ja inhaltlich noch nichts aus.
Wenn ich heute einen Sektenbegriff verwende, dann nicht in diesem formalen Sinn, sondern eher in einem inhaltlich-theologischen. Und es gibt ja recht klare theologische Kriterien, die man an eine Gruppe anlegen kann, um zu entscheiden, ob es sich um eine christliche Kirche bzw. Gemeinde handelt oder eben um eine Gemeinschaft, die man als 'Sekte' bezeichnen kann.
Neben der grundsätzlichen Geltung der altkirchlichen Bekenntnisse ist das die Frage nach den 'taufergänzenden Sakramenten'. Da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Bei der NAK steht im Glaubensbekenntnis, dass nur diejenigen die Gotteskindschaft erlangen können, die nach der Taufe von einem 'Apostel' (also einem Amtsträger, den es nur bei der NAK gibt) 'versiegelt' worden sind. Und damit stellt sich die NAK außerhalb der Gemeinschaft aller christlichen Kirchen, die ein solchermaßen
notwendiges 'Zusatzsakrament' nicht kennen.
Und bei den Pfingstlern gibt es die 'Geisttaufe', die möglicherweise eine gleiche Stellung und Funktion hat.
Bei den Mormonen und ZJ gelten ja nicht einmal die altkirchlichen Bekenntnisse, zudem gibt es Schriften, die gleichbedeutend neben der Bibel stehen, was ja auch ein Kriterium dafür ist, dass es sich nicht um eine christliche Kirche handelt.