Stefan Wedra hat geschrieben:
Die Münchner Gemeinde der Episcopal Church hat eine deutschsprachige Übersetzung des Book of Common Prayer herausgebracht. Als ich dort zu Besuch war, hat man auch deutschsprachige Gottesdienste angeboten. Sie fanden Sonntag abends statt. Ob das immer noch der Fall ist, weiß ich nicht.
In Florenz hat man auch eine italienische Übersetzung des gleichen Gebetbuches herausgebracht.
Die Stimmung in München, Ingolstadt, Florenz und Rom fand ich recht weltläufig. Ich gehe gerne in anglikanische Gemeinden. Da sitzt die rothaarige Irin neben dem Inder, ein Afrikaner neben einem Chinesen. Diese menschliche und kulturelle Vielfalt findet man in altkatholischen Gemeinden normalerweise nicht.
Nachdem die Schwierigkeiten mit der IBK so lange angehalten haben, habe ich wirklich überlegt, ob die Episcopal-Church nicht eine liberale und ernst zu nehmende Alternative zur Utrechter Union ist, zumal man das was an Altkatholizismus in Italien bislang existierte, doch nur eine Realsatire auf den Altkatholizismus nennen kann.
Die Bischöfe der Utrechter Union und die anglikanischen Bischöfe Europas treffen sich regelmäßig, um über die overlapping jurisdictions zu konferieren. Da kreisen die Berge und gebären jeweils Mäuschen. Vielleicht sollte man diesen Herren die Reisekosten nur dann erstatten, wenn ein konkretes Ergebnis herauskommt.
Ich bin inzwischen dagegen, dass man in Italien eine eigene altkatholische Organisation aufbaut. Hier sind wenige Altkatholiken, von denen man nicht weiß, was an denen altkatholisch ist (und wenn man es weiß, wurden sie rausgemobbt), englische Anglikaner und Episcopalian. Die sollten sich gemeinsam an einen Tisch setzen. Außerdem finden die Gottesdienste in Mailand und Rom bei den Anglikanern und in Florenz bei den Episcopalian statt.
Ich kenne die ak Gemeinden in Italien nicht, habe nur die Bilder gesehen, die du hier hinein gestellt hattest....Zu DIESEN Bildern passt tatsächlich der Begriff "Realsatire". Diese Gemeinden scheinen genau so ein ak Flopp zu sein wie die sogenannten "Franziskaner" und "Zisterzienser" der AKK. Alles sehr traurig!
Für Italien könnte die Anglikanische Kirche tatsächlich DIE Lösung sein. Es gibt alteingesessene anglikanische Gemeinden in Italien und ein hochwertiges anglikanisches Zentrum in Rom, das sehr aktiv in der Ökumene mit der RKK ist. DORT sollte man ansetzen! Man kann ja auch nicht ständig die Gleichwertigkeit der AKK und der Anglikanischen Kirche betonen und dann anfangen, neben den seit über 100 Jahren in Italien bestehenden anglkanischen Gemeinden neue altkatholische Strukturen aufzubauen. Als Vorbild könnten die zwei kleinen Kirchen in Spanien und Portugal, die ja jetzt auch Mitglied der Anglikanischen Gemeinschaft sind, dienen. Eine neue AKK baut man nicht mal "so eben" aus dem Nichts auf. Man sollte die Energie besser in die Übersetzung anglikanischer Literatur in die italienische Sprache legen.