Silesia hat geschrieben:
http://www.tagesschau.de/ausland/england-bischofsamt100.html
Ein wirklich schwarzer Tag für die C of E. Ich bin noch ganz schockiert.
Allerdings stimmt nicht, was die Journalistin am Schluß sagt. Auch die Mehrheit der Laien in der Generalsynode hat FÜR die Vorlage gestimmt, allerdings war zur Annahme eine Zweidrittelmehrheit in allen drei Kammern nötig. Diese wurde bei den Laien um wenige Stimmen verfehlt. Bischöfe und Priester hatten ohnehin mit überwältigender Mehrheit für die Vorlage gestimmt.
Jetzt steht man vor der untragbaren Situation, dass die Generalsynode insgesamt mit mit einer Dreiviertelmehrheit für Bischöfinnen ist (324 zu 122), aber die Vorlage trotzdem abgelehnt wurde.
Wie es jetzt weitergehen kann, ist offen. Die Vorlage kann nicht erneut eingebracht werden. Das Verfahren muß quasi neu gestartet werden, das wird Jahre dauern. Nochmals Jahre quälender und zäher Verhandlungen mit den Traditionalisten über eine Sonderregelung. Nochmals Jahre, in denen hochqualifizierte Priesterinnen, Deans und Archdeacons nicht auf Bischofssitze gewählt werden können. Jahre, in denen die Kirche sich immer weiter von der Gesellschaft entfernt. Und Jahre, in denen ein theologisch unhaltbarer Zustand, dass Frauen Priersterinnen werden können, aber nicht Bischöfinnen, zementiert wird. Und Jahre, in denen man den Priesterinnen das Gefühl gibt, Menschen zweiter Klasse zu sein.
Es ist zum Heulen. Der Schaden, den dies der Kirche zufügt, ist unglaublich groß.
Und warum das Theater? Weil eine kleine Gruppe von Traditionalisten behauptet hat, der in Aussicht gestellte 'Code of Practice' gebe ihnen nicht genug Sicherheit. Ohne weitere Begründung. Ich habe mir heute Teile der Debatte im Internet angehört. Es waren die Unterstützer der Bischofsweihe für Frauen, die eine klare Vision der Kirche und ihres Auftrags hatten. Die Gegner schienen vor allem daran interessiert zu sein, den status quo zu zementieren, aus Angst, es könne sich etwas verändern. Der Tod im Topf.
Und das nochmal fünf oder zehn Jahre? Man hält es doch im Kopf nicht aus.